Siegfried R. Waldvogel erhält UNIPRENEURS-Auszeichnung

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger zeichnet Chemieprofessor der JGU mit dem Titel "UNIPRENEUR" aus

Prof. Dr. Siegfried R. Waldvogel, Professor am Department Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und Sprecher deren Profilbereichs "SusInnoScience" (Sustainable Chemistry as the Key to Innovation in Resource-efficient Science in the Anthropocene) und des BMBF-Zukunftsclusters ETOS (Elektrifizierung Technischer Organischer Synthesen) ist gestern für die Gründung seines Unternehmens ESy-Labs GmbH von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, ausgezeichnet worden. Auf einer Feier in Berlin verlieh ihm Stark-Watzinger den Titel "UNIPRENEUR" der Initiative UNIPRENEURS. Diese steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, kooperiert mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und hat die Aufgabe, Unternehmertum an deutschen Hochschulen zu fördern. "Wir wollen das Gründungsgeschehen an unseren Hochschulen stärken. Professorinnen und Professoren spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie tragen maßgeblich zur Gründungskultur an Hochschulen bei und sind wichtige Impulsgeber für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit Deutschlands", sagt Stark-Watzinger. Prof. Dr. Siegfried R. Waldvogel ist einer von 20 Professorinnen und Professoren, die gestern als "UNIPRENEUR" ausgezeichnet wurden. Zuvor waren 700 Kandidatinnen und Kandidaten durch Unternehmensgründerinnen und -gründer nominiert worden. Die Urkunde ist von Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, jeweils als Schirmherr(in) unterschrieben.

Die Auszeichnung

Die Auszeichnung UNIPRENEURS basiert auf der Stimme der Gründerinnen und Gründer, denn nur diese können abschließend die Qualität der Inspiration und Unterstützung durch die Professorinnen und Professoren beurteilen. Die am weitesten fortgeschrittenen 5.502 Gründer in Deutschland aus dem Handelsregister wurden identifiziert und angeschrieben. Zusätzlich wurde zusammen mit den 20 besten Venture Capital Investoren und 20 erfolgreichsten Gründern über 6 Wochen im April und Mai diesen Jahres eine großangelegte Kampagne mit mehr als 500.000 Kontakten gefahren. Als Resultat wurden nahezu 700 Nominierungen durch Gründerinnen und Gründer erhalten. Diese wurden dann von einem renommierten Kuratorium unter der Teilnahme von Achim Berg (ehem. Präsident, Bitkom & Operating Partner, General Atlantic), Andrea Frank (stellvertretende Generalsekretärin und Mitglied der Geschäftsführung des Stifterverbandes), Dr. Alexander von Frankenberg (Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds), Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla (Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt) und Herrn Hilpert beraten und die 20 Preisträger entschieden.

"Wir beglückwünschen Siegfried Waldvogel zu seiner Auszeichnung als Unternehmensgründer und wünschen ihm mit ESy-Labs viel Erfolg", sagt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. "Die Auszeichnung verdeutlicht, welch hervorragende Arbeit in unserem Profilbereich SusInnoScience geleistet wird, und sie verdeutlicht die Forschungsstärke der JGU im Bereich der nachhaltigen Chemie."

Elektrosynthese als Zukunftstechnologie

Auf Basis seiner Forschungen an der JGU hat Waldvogel ESy-Labs im Jahr 2018 zusammen mit Dr. Tobias Gärtner vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik gegründet. Das Unternehmen ist auf die Anwendung von Elektrosynthese zur Herstellung von organischen und anorganischen Rohstoffen spezialisiert, die von der Pharma- oder chemischen Industrie benötigt werden. "Die Vorteile der Elektrosynthese liegen darin, dass durch elektrischen Strom chemische Reagenzien ersetzt werden, die teuer sind und in der Regel giftige Abfälle erzeugen. Außerdem kann dafür Strom aus erneuerbaren Quellen genutzt werden", sagt Waldvogel. "Das macht die Elektrosynthese zu einer Zukunftstechnologie, die in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawandels dramatisch an Bedeutung gewinnen wird." Allerdings gebe es noch eine Lücke zwischen der Laboranwendung und der industriellen Nutzung, also der Herstellung von Rohstoffen in der Menge von mehreren Gramm und von mehreren Tonnen. Diese Lücke zwischen akademischer und industrieller Forschung soll ESy-Labs schließen, indem es sich der Verfahrensentwicklung und Auftragselektrosynthese widmet. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Umwandlung von Abfallströmen in Wertprodukte, zum Beispiel die Rückgewinnung von Zink aus Flugaschen. Das Unternehmen ist in Regensburg und Gernsheim angesiedelt und hat inzwischen mehr als zehn Beschäftigte.



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